(Arbeit ist wichtig, aber sie hat auch einen Zweck.) Life IS happening.
Den warmen Fahrtwind auf Armen und Beinen spüren wie eine Masse, durch die ich schwimme.
Beim Nudelnumrühren plötzlich feststellen, dass ich laut vor mich hin singe.
Ein neues Projekt mit neuen Projektpartnern besprechen und dabei mitten im Termintrubel bemerken, dass man nicht nur etwas Gutes gemeinsam auf die Beine stellt, sondern auch auf einmal neue Menschen in seinem Leben hat.
Sich an den schönen und irren Zufällen erfreuen, die einen zusammenführen.
Jemanden zum Weinen bringen und sich…
Kürzlich wollte ich eine Kundin anrufen, ich hatte schon ihre Nummer gewählt, als ich vor meiner Tür ein Drama entdeckte.
Ich arbeite in einer Werkstatt. Die liegt ebenerdig in einem kleinen Hinterhof, in dem ein Blumenverkäufer sein Lager hat, deshalb stehen hier viele Geranien herum. Außerdem gibt es eine dicke Linde, mehrere Grills und einen Sprinter mit einer aufgeklebten lachenden Wolke an der Seite. Der Sprinter gehört dem Nachbar, der eine Firma für Spezialeffekte beim Film hat. Die hintere Tür des Wagens ist voller Aufnahmen von selbstgemachten Explosionen und Wellen und von ihm mit Stars am Set.
Zum Telefonieren muss ich immer in den Hof, weil ich drinnen kaum Empfang habe. Was im Winter kalt…
Ich gebe dir hier sogar die Erlaubnis, dein eigenes Logo zu ignorieren.
Twitter zu ignorieren. An einen eigenen Newsletter gar nicht zu denken. Die nicht-ganz-so-schönen Stellen auf deinem Flyer zu ignorieren. Die fehlenden Bilder auf deiner Website zu ignorieren.
Ich gebe dir sogar die Erlaubnis, dein eigenes Logo zu ignorieren.
Du schaffst mit deinem Können und Wissen etwas Wertvolles für andere Menschen. Das ist dein Geschäft, davon lebst du oder wirst du leben.
Alles, was direkt mit dieser Formel zu tun hat, darfst du nicht…
Ich die Pflanze auf dem Tisch. Ich trinke Wasser, ich esse Erde. Ich bleibe hier. Ich sortiere Nährstoffe, ich drücke meine Wurzeln gegen diesen Pappbecher. Ich hole jeden Krümel Wertvoll aus dieser alten Erde heraus.
Ein Monolog der immer noch ziemlich kleinen Pflanze, den sie hielt, als ich ihr erzählte,
dass drei von vier meiner Beratungskunden „Wachstum“
als Hauptbedürfnis ihrer Kunden definieren.
„Du also dieser Mensch. Der da verschlafen morgens nach der Teekanne fingert und sich wünscht, er hätte am Abend davor die Teebeutel bereits entwirrt und weggeworfen. Der rausgeht und wiederkommt, den Bauch mit Sahne und Milch gefüllt, die Haare nass vom Regen. Der in der Nacht auf dem Balkon steht und ein Butterbrot…
Leute, lernt von meinem Großvater und seinem neuen Kästchen! Es gibt Brücken über die dicksten Gräben.
Letztes Wochenende wurde mein Großvater neunundachtzig.
Seine vier Kinder schenkten ihm ein Tablet, so ein iPad-von-Motorola, einen sehr flachen und sehr modernen Mini-Computer also.
Und es blieb natürlich an mir hängen, das Ding seniorengerecht einzurichten. Also Textgröße und Lautstärke aufgedreht, ein hübsches Landschaftsbild in den Hintergrund, alles potentiell Verwirrende gelöscht. Dann neue Apps gesucht: Sudoku, Solitaire, Kreuzworträtsel gegen die tägliche Langeweile. Die Tagesschau für das Aktuelle, eine Nachthimmel-App für die Neugierde, Google Maps zum…
Ich will Automatismen entwickeln, die mich zum weitermachen bringen. Pläne, die mich zum Tun zwingen. Die keine Ablenkungen erlauben. Malerische Probleme lassen sich nur im Malen lösen. Unternehmerische Probleme nur im Unternehmen.
Je näher ich der Arbeit komme, die ich wirklich machen will — also beobachten und aufzeichnen, wie Kunst und unternehmerisches Handeln zusammengehören können — desto leichter lasse ich mich von ihr ablenken.
Im Kleinen: ich räume dieser Arbeit nicht genügend oder feste Zeit ein, muss plötzlich Wäsche waschen oder Zeitung lesen, dann klingelt's — genauso wie im Großen: ich nehme einen anderen Auftrag an, starte ein neues Zwischenprojekt, brauche dringend noch ein bisschen mehr dieses oder jenes. Meistens Sicherheit.
Ich glaube, ich weiß warum das…
Das Komische am Menschen ist ja das Hirn. Genauer: wie das Hirn unablässig wertet und urteilt und gewichtet.
Das Komische am Menschen ist ja das Hirn. Genauer: wie das Hirn unablässig wertet und urteilt und gewichtet.
Das kommt natürlich von damals, als mehr Gefahr um uns war. Von damals kommt vermutlich auch die Überhöhung der Gefahr, das Herzklopfen und die Adrenalinschübe und Knie-Zittern.
Was ja super war, als es Tigern auszuweichen und Hasen zu erlegen galt.
Heute ist das manchmal hinderlich. Weil das, was uns heute Herzstiche und Angstschübe einjagt, meist gar nicht wirklich bedrohlich ist. Ein kritischer Kommentar vom Steuerberater oder ein abgelehnter Gründungszuschuss…
Es kann nicht alles kuschlig sein, dafür sind Menschen zu unterschiedlich. Es darf gar nicht alles kuschlig sein, aus dem guten alten Grund, das man ja sonst nur in eine Richtung lernt.
Mein Arbeitsalltag verändert sich zur Zeit radikal.
Früher, als Vollzeit-freiberufliche-Web-Designerin, saß ich den gesamten Tag vor meinem Bildschirm und habe Pixel hin- und hergeschubst. Heute knüpfe ich viel aktiver Kontakte nach außen. Suche Gespräche, Netzwerke, Partner, halte Workshops und Vorträge, schaue Menschen in die Augen und beginne Beziehungen mit ihnen.
Was wunderschön ist. Die meisten dieser neuen Beziehungen entwickeln einen guten eigenen Schwung, leuchtende Augen und spontane Umarmungen manchmal inbegriffen, und eine freundliche, sachliche und einfühlsame…