Kaum hatte ich die Schneckenzeit ausgerufen, zog die Geschwindigkeit natürlich wieder an. Weil das Leben irgendwie doch immer was eigenes macht.
Und weil meine engste Freundin und Atelierkollegin ihr Diplom an der Kunstakademie machte. Was mit viel langem Gucken und tausend Dingen zu erledigen und großer Aufregung verbunden ist.
Als wir mitten im größten Durcheinander standen und alles gleich dringend und beinah schrecklich war, fiel mir mein Prinzip der einen Liste wieder ein. Wir setzten uns hin und schrieben eine lange Masterplan Liste, in der wir ganz detailliert jede noch so winzige anstehende Aufgabe sammelten.
Obendrüber schrieben wir: Es wird alles gut. Dann sagte ich zu meiner Freundin: In diesem Dokument wirst du ab jetzt leben.
Und dann hat sie eins nach dem anderen – erledigt. Ohne Panikattacken und (weitestgehend) ohne das spontane Bedürfnis, doch lieber neue Arbeiten zu machen, als die vorhandenen zu einer Ausstellung anzuordnen.
Du musst eigentlich immer nur wissen, was du als Nächstes tust.
Solange du ein Ziel hast, das dir halbwegs gefällt und du genau weißt, was dein einer nächster Schritt ist, brauchst du keine fünfte To-Do-App. Und vor allem brauchst du dir keine Sorgen über all das machen, was du noch tun könntest.
Das ist mein neu-uraltes Geheimnis der Produktivität. Zum x-ten Mal neu gelernt.
Dann kann sich dein Hirn auf die eine Aufgabe, die ansteht, fokussieren und versucht nicht gleichzeitig alle anderen Probleme auch noch zu lösen - die sind notiert, datiert und versorgt auf der Liste.
Diese eine Liste zu erstellen ist natürlich auch Arbeit und braucht Zeit. Aber es lohnt sich. Wenn dann jemand auf dich zurennt und dir erklärt wie überwichtig Suchmaschinenoptimierung noch heute (und am besten mit seiner Hilfe) ist - dann weißt du: das Thema ist wichtig, ich habe es mir notiert, ich gehe es an, wenn ich X, Y und Z fertig habe.
Und kannst in Ruhe weiterarbeiten, ohne Panikattacken und das Gefühl, du wärst hinterher. Denn eigentlich weißt du schon längst und ganz genau, worauf es ankommt.
Das ist kein furchtsames Auf-Sicht-Fahren, sondern ein bewusstes Ausblenden von Trubel.
Somit eine Ruhe, die dir gutes Arbeiten ermöglicht. (Womit wir doch wieder bei den Schnecken wären.)
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